Die Automatisierung von Schnittstellen mithilfe von APIs rückt immer mehr in den Fokus von Automatisierungsexperten. Heute werfen wir einen genaueren Blick auf die beiden dominierenden tools in der Cloud-BPA-Szene und vergleichen die beiden: Was ist besser, Zapier oder Make?
Zapier: starkes Design und einfacher Einstieg
Zapier glänzt mit einer einfach zu bedienenden Benutzeroberfläche und einer intuitiven Bedienung. Für jeden Workflow - auch Zap genannt - stellt die tool Dummy-Daten zur Verfügung, mit denen jede integrierte Schnittstelle eingebunden und sofort getestet werden kann. Dieses Feature erleichtert dem Nutzer die Fehlersuche erheblich.
Wenn die Entwickler unter uns zwischen Zapier und Make wählen müssten, bietet Zapier die Möglichkeit, eigenen Python- oder Javascript-Code innerhalb der Zaps auszuführen. Dies ermöglicht es versierten Fachleuten, die Individualität und Funktionalität des automatisierten Workflows weiter zu erhöhen.
Fluch und Segen zugleich ist die Anzahl der Apps - über 2.000 an der Zahl. Die schiere Anzahl der Apps kann ein wenig überwältigend sein, vor allem am Anfang, aber wenn Sie ein wenig genauer hinschauen, werden Sie feststellen, dass nicht alle dateiverändernden POST- oder dateiabrufenden GET-Routen immer bereits in Zapier verfügbar sind. Außerdem sind nicht alle der über 2.000 Apps sofort in Zapier verfügbar, sondern werden als Premium-Apps deklariert, was die Auswahl je nach den von Ihnen gewählten Paketen einschränken kann.
Bei einem komplexeren Projekt und größeren Prozessen wird die Wahl zwischen Zapier und Make klarer. In der Tat kann es mit Zapier eng werden: Es können maximal drei Pfade in einem Workflow abgebildet werden. Das führt dazu, dass If-Anweisungen nur zweimal verschachtelt werden können.
Eine der größten Unzulänglichkeiten betrifft nur uns Europäer, die sich auf das Urteil des EuGH zum Thema der GDPR bezieht. Zapier ist ein US-amerikanisches Unternehmen und hält sich laut dem jüngsten Urteil nicht an die europäischen Datenschutzrichtlinien.
Zapier: Zusammenfassung
UPDATE:Zapier hat seine Nutzungsbedingungen am 31. August 2020 erneuert und will mehr Transparenz bei der Nutzung privater Daten und bei der Sicherheit schaffen.
Den Daten zufolge hat sich Folgendes geändert:
In den Nutzungsbedingungen findet sich auch die Information, dass Zapier im Rahmen des sogenannten EU-U.S. Privacy Shield Framework arbeitet, das nicht mit der GDPR-Verordnung verwechselt werden sollte. Dabei handelt es sich lediglich um einen Mechanismus, der es den teilnehmenden Unternehmen ermöglicht, die EU-Anforderungen für die Übermittlung personenbezogener Daten in Drittländer einzuhalten.
Marke: große technische Möglichkeiten
Im Vergleich zu Zapier stellt Make die tool für komplexere Landschaften dar und ist ideal geeignet, um auch größere Prozesse übersichtlich abzubilden. Darüber hinaus bietet Make die Möglichkeit, den Workflow beliebig anzupassen und neu zu gestalten. In der Praxis sehen wir selten Prozesse, die einmal definiert sind und nie wieder angepasst werden. Diese Möglichkeit macht Make als modulare Lösung sehr attraktiv.
Aus europäischer Sicht gibt es einen weiteren entscheidenden Vorteil, der für die Wahl zwischen Zapier und Make spricht: Das Unternehmen hinter der Software tool kommt aus der Tschechischen Republik. Dementsprechend arbeitet Make in Übereinstimmung mit der GDPR.
Die Datenverarbeitung sowie die Datenspeicherung bei Make sind ebenfalls advanced. Es besteht die Möglichkeit, Ergebnisse und Daten für weitere Prozesse zu speichern. Make macht es auch sehr einfach, nachzuvollziehen, welche Daten per API-Aufruf wohin gesendet werden.
Eine schmerzlich vermisste Funktion ist die der Code-Ausführung. Mit Make ist es leider nicht möglich, schnell ein Python-Skript zu schreiben und es innerhalb des Workflows ausführen zu lassen.
Wenn wir uns zwischen Zapier und Make entscheiden müssten, dann kann Make sicherlich eine Menge und ist großartig für komplexere Prozesse, aber die Dokumentation ist nicht sehr detailliert.
Marke: Zusammenfassung
Zapier oder Make: Welche tool ist besser?
Zapier eignet sich für einen schnellen und einfachen Einstieg in das Thema und für die Implementierung erster Prozesse. Make sollte verwendet werden, wenn die Prozesse komplexer werden. Im Unternehmenskontext würden wir immer dann zu Make greifen, wenn die DSGVO eine große Rolle spielt und zwingend erforderlich ist. Wer tiefer in die Prozessautomatisierung in der Cloud einsteigen möchte, sollte einen Blick auf unseren Artikel über Integrated Platform as a Service (iPaaS) werfen.